Interaktiv 15

Wie der Strom nach Bünne kam...

Im Ort Dinklage wurden bereits 1902 bis 1904 die ersten Stromerzeugungsmaschinen installiert. Die größte Anlage hatte die Firma Schulte und Bruns, heute sind das die Oldenburger Möbelwerkstätten. Von einem Sauggasmotor wurde ein Generator angetrieben, der wiederum eine Batterieanlage speiste. Damit wurde nicht nur die Firma versorgt, sondern ein großer Teil des Ortskerns mit 220 Volt Gleichstrom für Beleuchtungszwecke. Auch die Firma Holthaus schaffte sich zu der Zeit eine größere Dampfmaschine mit angeschlossener Lichtmaschine an. Diese Lichtmaschine lieferte 110 Volt Gleichstrom.

Da der Vorteil der Elektrizität immer deutlicher wurde, kam es in der Gemeindeverwaltung verstärkt zu Bemühungen, eine elektrische Versorgung für die gesamte Gemeinde zu erreichen. Diese Bemühungen führten bereits 1924/25 zum Erfolg. Die Überlandzentrale Cloppenburg errichtete eine erste 20 000 Volt (20 KV Wechselstrom) Überlandleitung über Hausstette, Carum, Höne, Bahlen nach Dinklage. Sie stellte die Versorgung des größten Teiles der Gemeinde Dinklage dar. In den einzelnen Ortschaften bildeten sich Elektrizitätsgenossenschaften, die die Elektroinstallationen in den Häusern regelten.

Eine zweite 20 KV Überlandleitung baute die Überlandzentrale Cloppenburg 1925 über Lohne, Brockdorf, Langwege, Schwege bis Bünne. In Langwege, Schwege und in Bünne wurde je eine gemauerte Haupt-Trafostation gebaut. So konnten die Bauernschaften von Dinklage die Vorteile des elektrischen Stroms nach und nach in Anspruch nehmen. Ca. 50 Jahre später wurden die Leitungen ab den großen Trafostationen unterirdisch verlegt, damit sie vor Beschädigungen geschätzt sind.

Otto Kröger aus Bünne berichtete, dass sie auf ihrem Hof im harten Winter 1928/29 schon mit elektrischem Strom versorgt waren. Bei Grünheim und anderen Bünner Standorten waren Gittermast Trafostationen zur weiteren Unterverteilung aufgestellt worden. Von da aus gingen die 380 Volt Leitungen direkt zu den Häusern. Vor dieser Zeit musste man mit Petroleumlampen im Dunkeln zurechtkommen.

Die Bünner massive Haupt-Trafostation steht heute noch an der Abbiegung Badberger Straße zur Bünner Ringstraße. Es ist ein gemauerter Turm, der fast schon in Vergessenheit geraten war.